Description (eng)
Angesichts der gegenwärtigen Klimasituation gilt es, vermehrt Transporte auf die Schiene zu verlagern, um die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen zu reduzieren, denn ein Tonnenkilometer auf der Schiene verursacht beispielsweise nur etwa 2% dieser Emissionen verglichen mit dem auf der Straße. Dies erfordert gerade im Güterverkehr flexible und optimierte Prozesse für den schienengebundenen Verkehr, damit gemeinsam mit den vor- und nachgelagerten Prozessen eine wettbewerbsfähige intermodale Transportkette ermöglicht wird. Um die Flexibilität im Schienengüterverkehr zu erhöhen, muss in erster Linie die gesamte Transportkette vom Ausgangsbahnhof bis zum Endbahnhof betrachtet werden, aber auch der dort ansetzende Vor- und Nachlauf, also eine intermodale Betrachtung. Derzeit werden Optimierungsfragestellungen in diesem Bereich meist als Einzelprobleme behandelt, die nur einen Prozessschritt umfassen. Dadurch bleiben unerwünschte Wechselwirkungen in der intermodalen Kette ebenso unberücksichtigt wie mögliche Synergieeffekte durch die Kombination mehrerer Maßnahmen.
Hier setzt das Sondierungsprojekt NITOB an, indem es die Optimierungsmöglichkeiten, die im Einzelnen schon in diversen Projekten und/oder Studien erarbeitet wurden, mit der Praxissicht durch Expert*inneninterviews abgleicht. Die Ergebnisse daraus zeigen in mehreren Punkten eine Diskrepanz zwischen Forschung und Praxiserfordernissen, geben aber nach einer strukturierten Betrachtung der einzelnen Optimierungspotentiale nach Aufwand und Nutzen eine Entscheidungsunterstützung für Eisenbahn- ebenso wie Logistikunternehmen aber auch politische Entscheidungsträger*innen, wo mit relativ geringem Aufwand großer Nutzen erzielt werden kann, wie beispielsweise im Bereich Transparenz und Verlässlichkeit. Um Kapazitätsstei-gerungen auf der bestehenden Infrastruktur erheben zu können, wurde ein Simulationsansatz gewählt, der klar zeigt, dass ohne Infrastrukturausbau eine signifikante Kapazitätsausweitung zur Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene kaum möglich ist. Mit diesen Erkenntnissen und Ergebnissen kann somit aktiv auf potentielle Partner*innen für die Beantragung eines F&E-Projekts zugegangen werden, um eine Praxisimplementierung von ausgewählten Maßnahmen vorzubereiten.