Title (deu)
Veränderungen der Aufgabenbereiche des Filmverleihwesens in Österreich durch die Etablierung von Streaming-Plattformen
Author
Felix Frühwirth
Degree supervisor
Andreas Gebesmair
Harald Wimmer
Description (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Veränderungen der Aufgabenbereiche des Filmverleihs durch die Etablierung von Streaming-Plattformen in Österreich. Durch die Digitalisierung sowie durch den Ausbruch einer weltweiten Pandemie, kam es Anfang der 2020er Jahre zur Schließung der Kinos und Etablierung neuer Streaming-Plattformen. Der aktuelle Forschungsstand weist eine Forschungslücke in diesem Bereich auf. Um einen Beitrag zur Schließung der Forschungslücke zu leisten, untersucht die vorliegende Arbeit die Veränderungen der Aufgabenbereiche von Filmverleihen in Österreich hinsichtlich der Präsenz genannter Plattformen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden fünf Interviews mit Expert*innen aus „Major Studios“ und „Arthouse“-Verleihern durchgeführt und mittels eines Interviewleitfadens befragt. Die Auswertung erfolgte mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Aus den Interviews geht hervor, dass die „Major Studios“ von den eigens etablierten Streaming-Plattformen einerseits durch die Entstehung von Kinofilmen, die auf beleibten Streaming-Inhalten basieren, profitieren. Andererseits liefert ihnen der integrierte Auswertungskanal bessere Argumente beim Erwerb von Filmlizenzen. Österreichische Streaming-Anbieter ermöglichen „Arthouse“-Verleihern einen Film ein weiteres Mal auszuwerten. Die internationalen Streaming-Dienste interessieren sich nur selten für eine
Zusammenarbeit mit Verleihern und eine gemeinsame Kinoauswertung. Die Expert*innen weisen auf veränderte Werbebudgets hin, die es gilt, kosteneffizient einzusetzen, sowie auf eine veränderte Werbebotschaft bei der verstärkt das immersive und gemeinschaftliche Kinoerlebnis betont wird. Kinoauswertungen spielen weiterhin eine wichtige Rolle, jedoch haben sich die Auswertungsfenster verkürzt. Deshalb setzen Verleiher auf Initiativen, wie das nonstop-Abo-Modell, die
versuchen Anreize, für einen vermehrten Kinobesuch zu bieten. Als Limitationen können in dieser Arbeit die einseitige Auswahl an Expert*innen und der Mangel an aktueller relevanter Literatur zum österreichischen Filmverleih aufgezeigt werden. Dadurch bleiben wichtige Stakeholder, wie kleinere Verleihunternehmen unberücksichtigt und die Integration von US-amerikanischen Praktiken in die Arbeit notwendig macht. Als weiterführende Forschung werden qualitative und quantitative Studien vorgeschlagen. Qualitative Studien sollten mit Expert*innen von Streaming-Plattformen und öffentlichen Institutionen durchgeführt werden, während quantitative Studien die Kinoauswertungsfenster, den Kinokonsum und Werbestrategien der Filmverleiher erforschen.
Description (eng)
This thesis deals with the changes in the areas of responsibility of film distribution due to the establishment of streaming platforms in Austria. Digitalization and the outbreak of a global pandemic led to the closure of cinemas and the establishment of streaming platforms in the early 2020s. The current state of research shows a research gap in this area. Therefore, the thesis aims to contribute to closing the research gap and examines the changes in the areas of responsibility of film distributors with regard to the presence of these platforms. To answer the research question, five interviews were conducted with experts from “major studios” and “arthouse” distributors using an interview guide. The evaluation was carried out using Mayring's qualitative content analysis. The interviews revealed that the “major studios” benefit from the streaming platforms they have established through the creation of theatrical films based on popular streaming content. On the other hand, the integrated exploitation channel provides them with better arguments when acquiring film licenses. Austrian streaming providers enable “arthouse” distributors to resell acquired streaming rights and exploit a film a second time. International streaming services are rarely interested in cooperating with distributors and joint theatrical exploitation. The experts point to changing advertising budgets, which need to be used cost-efficiently, as well as a changed advertising “message” that increasingly emphasizes the immersive and communal cinema experience. Theatrical exploitation continues to play an important role, but exploitation windows have shortened. Distributors are therefore focusing on initiatives such as the nonstop subscription model to incentivize increased cinema attendance. The limitations result from the one-sided selection of experts and the lack of current relevant
literature on Austrian film distribution. This means that important stakeholders, such as smaller distributors, are not taken into account, making it necessary to integrate US practices into the work. Qualitative and quantitative studies are suggested as further research. Qualitative studies should be conducted with experts from streaming platforms and public institutions, while quantitative studies should explore cinema release windows, cinema consumption and distributors' advertising strategies.
Type (eng)
Language
German [deu]
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