Empirische Untersuchung zu inneren einstellungen und Haltungen zum Thema Sucht innerhalb des Arbeitsfeldes der Sozialpädagogik

Fachhochschule St. Pölten, Masterarbeit 2022, Studiengang Sucht und Prävention

Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen begegnen in ihrem Arbeitsalltag dem Phänomen Sucht. Das stellt diese Berufssparte vor Herausforderungen. In der Konfrontation mit dem komplexen Thema Sucht bringt diese Profession ihre eigenen Erfahrungen und Haltungen mit. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu beantworten, welche inneren Einstellungen vorkommen und wie diese auf den Arbeitsalltag einwirken. Die Forschungsfrage lautet daher: Welche inneren Haltungen bzw. Einstellungen tragen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen gegenüber dem Thema Sucht und Abhängigkeiten in sich? Die methodische Herangehensweise ist jene des leitfadengestützten Interviews. Es wurden 12 im Feld tätige Personen interviewt. Eine Eingrenzung dabei war, dass diese in Kinder und Jugend- Wohngemeinschaften arbeiten und, dass ein Abschluss in Sozialpädagogik vorliegt. Den interviewten Personen wurden offene Fragen gestellt. Die Auswertung erfolgte über die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Danach füllten sie einen Fragebogen mit einer Skala (0-10) aus, dieser sollte die Selbsteinschätzung der Teilnehmenden in Bezug auf suchtspezifische Themen sichtbar werden lassen. Eine zentrale Aussage, die sich aus den Ergebnissen der Interviews herausfiltern lässt, ist, dass Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen den Dialog suchen wenn die zu betreuenden Kinder und Jugendliche mit dem Thema Sucht in Kontakt kommen. Auch zeigt sich eine geringe Reflexionserfahrung wenn suchtspezifische Herausforderungen auftreten. Es ergibt sich ein Bild, welches eine Haltung, die im Grunde als hilfreich und bemüht beschrieben werden kann, jedoch durchsetzt ist von Stereotypen und gesellschaftlichen Vorurteilen wenn Sucht in den Blick kommt. Weiterführende Forschung könnte auf die Implementierung von selbstreflektorischen Teilen in der Ausbildung und deren Nutzen auf die Aufweichung von vorurteilsbehafteten Einstellungen bezüglich Sucht und Abhängigkeit abzielen.

Social pedagogues encounter the phenomenon of addiction in their daily work. This poses challenges for this profession. When faced with the complex topic of addiction, this profession brings its own experiences and attitudes with it. The aim of the present work is to answer the inner attitudes of social pedagogues. The research question is therefore: What inner attitudes do social pedagogues have towards the subject of addiction and obsession? The methodical approach is that of the guided interview. 12 people working in the field were interviewed. A limitation was that they work in shared apartments for children and young people and that they have a degree in social pedagogy. The interviewees were asked open-ended questions. The evaluation was carried out using the qualitative content analysis according to Mayring. Then they filled out a questionnaire with a scale (0-10), this should reveal the self-assessment of the participants with regard to addiction-specific topics. A central statement that can be filtered out from the results of the interviews is that social pedagogues seek dialogue when the children and young people being cared for come into contact with the subject of addiction. The social pedagogues' little experience of reflection is also evident when they are faced with addiction-specific challenges. The result is an attitude that can basically be described as helpful and trying, but is permeated by stereotypes and social prejudices when addiction comes into view. Further research could aim at the implementation of self-reflective parts in education and their use in softening prejudiced attitudes towards addiction and dependence.