Auswirkungen einer Demenzerkrankung auf das Abhängigkeitssyndrom bei AlkoholikerInnen

Fachhochschule St. Pölten, Masterarbeit 2022, Studiengang Suchtberatung und Prävention

Einleitung: Studien zeigen, dass sich die Zahl der Hochbetagten in den nächsten zwanzig Jahren fast verdoppeln wird. Zudem weisen sie auf, dass das Alter der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist. 2015 erkrankten rund 46,8 Millionen Menschen an Demenz. Bis 2050 wird ein Anstieg auf rund 131,5 Millionen Menschen erwartet. Andererseits werden auch Suchtkranke/Alkoholkranke aufgrund des medizinischen Fortschritts, verbesserter Behandlungsmöglichkeiten und des demografischen Wandels älter. Das Korsakow-Syndrom ist eine Form der Demenz, die meist durch Alkoholmissbrauch verursacht wird, was wiederum den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und Demenz aufzeigt. In den nächsten Jahren werden wir also mit dem Problem konfrontiert, dass die Risikofaktoren für Demenz zunehmen. Ziel: Aufgrund dieser Problematik ist es das Ziel dieser Arbeit, die Auswirkungen von Demenz auf das Abhängigkeitssyndrom bei Alkoholikern zu untersuchen. Methode: Dazu wurden sechs Interviews mit Experten unterschiedlicher Berufsgruppen geführt. Die Ergebnisse der Interviews wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet. Ergebnisse: Das Verlangen nach Alkohol steht aufgrund des fortschreitenden Demenzverlaufs nicht mehr im Vordergrund. Nicht, weil die Patienten vergessen, sondern weil es ihnen körperlich so schlecht geht, dass sie kein Graving mehr verspüren. Entzugserscheinungen sind jedoch dennoch vorhanden. Suchtkranke beziehungsweise Demenzkranke haben jedoch oft keine Suchtdiagnose. Diese fehlende Diagnose ist vor allem in Pflegeheimen ein Problem. Da die Patienten damit nicht ausreichend begleitet werden können.

Introduction: Studies show that the number of the very old will almost double in the next twenty years. It also shows that the main risk factor for developing dementia is age. In 2015 around 46.8 million people had dementia. An increase to around 131.5 million people is expected by 2050. On the other hand addicts/ alcoholics are also getting older due to medical advances, improved treatment options and demographic change. Korsakoff's syndrome is a form of dementia that is mostly caused by alcohol abuse, which in turn shows the connection between alcohol abuse and dementia. So in the next couple of years we will face the problem that the risk factors for dementia are increasing. Aim: Due to these problems the aim of this thesis is to examine the effects of dementia on the dependence syndrome in alcoholics. Method: Therefore six interviews were conducted with experts from different professional groups. The results of the interviews were evaluated using the qualitative content analysis according to Mayring (2015). Results: The desire for alcohol is no longer in the foreground due to the progressive course of dementia. Not because patients forget, but because they are doing physically so bad that they no longer have any graving. According to the experts withdrawal symptoms are present despite the dementia. The problem is that addicts or patients with dementia often do not have a diagnosis of addiction. This lack of diagnosis is a problem, especially in nursing homes. Due to this circumstances the patients cannot be adequately accompanied.