Masterarbeit, Fachhochschule St. Pölten, Masterstudiengang Digital Media Management, 2019

Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche narrativen Strategien im Dokumentarfilm eingesetzt werden, um Wissen zu vermitteln. Dazu wurden österreichische Dokumentarfilme des „Eco-Food Film“ Subgenres untersucht. Dabei ist zunächst der Dokumentarfilm anhand mehrerer Aspekte definiert worden. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde anschließend erläutert, welche Ausprägungen der Dokumentarfilm annehmen kann und welche Stilmittel in den verschiedenen Subgenres eingesetzt werden. Anhand des Typenmodells nach Bill Nichols wurden diese und weitere narrative Elemente des Dokumentarfilms systematisch klassifiziert. Darüber hinaus wurde der Dokumentarfilm auch im Kontext, der sich verändernden Medienlandschaft betrachtet. Daraus konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass DokumentarfilmerInnen zunehmend dazu gedrängt werden Einschaltquoten zu generieren, was im Laufe der Zeit dazu führte, dass das Dokumentarische Züge anderer Genres, wie das des Dramas, annimmt. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden schließlich vier österreichische „Eco-Food Filme“ im Rahmen der Filmanalyse nach Mikos im Hinblick auf den Einsatz narrativer Strategien untersucht. Dabei wurden die Filme sowohl anhand von ausgewählten Kategorien überprüft und analysiert, als auch im Kontext ihrer medialen Milieus, wie Produktion, Distribution und Rezeption interpretiert. Davon ließ sich eine Tendenz hinsichtlich der verwendeten narrativen Elemente ablesen. Zum einen wird ein allwissender Erzähler abgelehnt. Das deutet darauf hin, dass der Interpretationsspielraum möglichst groß bleiben soll. Zum anderen wurde voll und ganz auf Inszenierungen verzichtet, was darauf zurückzuführen ist, dass „Eco-Food Filme“ einen hohen Anspruch auf Glaubwürdigkeit haben und somit diese, durch den Einsatz kontroverser Stilmittel, nicht gefährden wollen. Außerdem ist interessant, dass die Filmemacher sich auch keiner Stilmittel neuerer Technologien bedienen, wie bspw. Animationen. Es wurde veranschaulicht, dass diese dabei helfen können, Informationen auf eine spannende Art und Weise zu illustrieren, was die Attraktivität des Films steigern kann, jedoch setzte keiner der Filmemacher dieses Stilmittel ein.

This paper examines narrative strategies that are used in documentary films. For this purpose, Austrian documentary films of the "Eco-Food" film subgenre were analysed. First of all, documentary as a genre has been defined on the basis of several aspects. Based on these results, it was then explained which forms of documentary film can be adopted and which stylistic devices are used in the various sub-genres. Based on the institutional framework by Bill Nichols, these and other narrative elements of the documentary film were systematically classified. In addition, the documentary film was also considered in the context of the changed media landscape. This has led to the realization that documentary filmmakers are increasingly being driven to generate ratings, which over time has led to the documentary traits of other genres, such as drama. Based on these results, four Austrian "Eco-Food" films were analysed as part of the film analysis by Lothar Mikos. The films were examined on the basis of selected categories as well as in the context of their media milieus, such as production, distribution and reception. One finding was, that the omniscient narrator is rejected. This suggests that the scope for interpretation should remain as large as possible. Only one of the films ends with an appeal. In addition, each film presents numerous perspectives from which the presented problem can be considered. Another finding was, that there were no staged images or re-enactments, which could be attributed to the fact that eco-food films have a high claim to credibility and thus do not want to jeopardize them through the use of controversial stylistic devices. It is also interesting that the filmmakers do not use stylistic devices of newer technologies, such as animations. It has been shown that these can help to illustrate information in an exciting way, which can enhance the appeal of the film, but none of the filmmakers used this stylistic device.