Bachelorarbeit, Fachhochschule St. Pölten, Studiengang Physiotherapie, 2020

Einleitung: Kniearthrose ist die häufigste Erkrankung der Gelenke und eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen, Behinderungen und Funktionsverlust der unteren Extremitäten bei Erwachsenen im mittleren Alter sowie älteren Menschen. Die Diagnose wird anhand von radiologischen und strukturellen Veränderungen erstellt. In einigen Fällen ist der Zu-sammenhang zwischen diesen Veränderungen und den von PatientInnen gemeldeten Symptomen nicht nachvollziehbar. Dies zeigt, dass Behinderung nicht immer die Folge ei-nes Krankheitsprozesses ist, sondern vielmehr einen multidimensionalen Hintergrund hat. In der Literatur konnte außerdem bestätigt werden, dass man aufgrund des physiologischen Alterungsprozesses mit zunehmendem Alter von einer steigenden Lebensqualitätsein-schränkung ausgehen kann. Methodik: Die TeilnehmerInnen dieser Studie werden von zwei verschiedenen Gruppen gebildet, ProbandInnen mittleren Alters (45-60 Jahre) mit Kniearthrose und jene ohne Knie-arthrose. Beide dieser Gruppen erhalten den gleichen Fragebogen, den SF-36, um die ge-messene gesundheitsbezogene Lebensqualität direkt vergleichbar machen zu können. Ergebnisse: Die statistische Untersuchung ergab signifikante Unterschiede der Lebens-qualität der beiden ProbandInnengruppen in den SF-36 – Teilbereichen körperliche Funk-tionsfähigkeit und körperliche Schmerzen (p < 0,05). In den anderen Teilbereichen ist die durchschnittliche Verminderung der Lebensqualität annähernd gleich. Schlussfolgerung: Anhand der Ergebnisse kann erkannt werden, dass Personen mit Knie-arthrose sehr wohl mit Einschränkungen der Lebensqualität zu rechnen haben. Diese sind jedoch allein nicht ausschlaggebend, um die Person in seiner/ihrer Partizipation zu hindern. Im physiotherapeutischen Alltag ist es daher wichtig, sich ein ganzheitliches Bild von der betroffenen Person zu machen.

Introduction: Knee osteoarthritis is the most common joint disease and the most common reason for lower limb pain, disability and loss of function regarding middle-aged and older adults. The diagnosis is made on the basis of radiological and structural changes. In some cases, the relationship between these changes and the symptoms reported by patients is incomprehensible. This shows that disability is not always the result of a disease process, but rather has a multidimensional background. It has also been confirmed in the literature that, due to the physiological aging process, increasing limitation of quality of life can be expected with increasing age. Methods: The subjects for this study are between age 45-60. They are divided in two dif-ferent groups, one with people with knee osteoarthritis and the second one without this joint disease. Furthermore, both of these groups receive the same SF-36 questionnaire in order to directly compare the measured health-related quality of life. Results: When examining the two groups, the research conducted by the SF-36 question-naire showed that there is a significant difference in quality of life regarding physical func-tioning and physical pain. In the other subareas of the SF-36 the average quality of life decreases approximately the same. Conclusion: According to the results, people with knee osteoarthritis could have physical limitation which can lead to a decrease in quality of life, but these alone are not decisive in order to prevent the person from participation in everyday life. For physiotherapists it is therefore important to get a holistic picture of the affected person.