Bachelorarbeit, Fachhochschule St. Pölten, Studiengang Physiotherapie, 2020

Einleitung: Nahezu 2,3 Millionen EuropäerInnen, die älter als 65 Jahre sind, besuchen Krankenhäuser aufgrund von sturzbedingten Verletzungen. Obwohl es mehrere Gründe für Stürze älterer Personen gibt, gilt eine Muskelschwäche der unteren Extremität als ein sehr ausschlaggebender Faktor. Gestürzte Personen haben häufig eine geringere Kraft im Quadrizeps, sowie in den Plantarflexoren und Dorsalflexoren des Fußes. Ob eine reine Kräftigung dieser Muskeln Auswirkungen auf das Gleichgewicht haben kann, wurde bereits in einigen Studien untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien ergaben jedoch kein einheitliches Bild. Deswegen beschäftigt sich die vorliegende Studie mit der Fragestellung, ob Krafttraining der unteren Extremität das Sturzrisiko reduzieren kann. Methodik: In dieser Interventionsstudie unterzogen sich ProbandInnen eines Wiener Pflegewohnhauses einem vierwöchigen Krafttraining, um zu testen, ob das Sturzrisiko damit verringert werden kann. Um die Unterschiede messen zu können fand vor und nach der Intervention ein Pre- und Post-Test statt. Diese Tests bestanden aus dem Timed Up and Go Test, dem 30 Second Chair-Stand-Test und den Muskelfunktionstestungen des M. Quadrizeps, M. Tibialis Anterior und M. Gastrocnemius. Für die statistische Auswertung der aus den Tests gewonnenen Daten wurde das Computerprogramm IBM SPSS Statistik verwendet. Hier wurden die Ergebnisse mit dem Wilcoxon signed-rank Test auf ihre Signifikanz überprüft. Ergebnisse: Der Wilcoxon signed-rank Test präsentierte beim TUG Test und dem Muskelfunktionstest des M. Gastrocnemius signifikante Ergebnisse. Alle anderen Ergebnisse waren insignifikant. Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte, dass mittels Krafttraining auch wenn kein direkter Kraftzuwachs gemessen werden konnte, dass Gleichgewicht trotzdem verbessert werden konnte. Dennoch muss gesagt werden, dass es sehr viele Limitationen gab welche die Aussagekraft der Studie mindern. Aus diesem Grund sollten in Zukunft weitere Studien zu diesem Thema durchgeführt werden.

Introduction: Almost 2.3 million Europeans above the age of 65 visit hospitals for fall related injuries. Although there are several reasons for falls in elderly people, lower limb muscle weakness is considered a very significant factor. People who fall often have less strength in the quadriceps, as well as in the plantar flexors and dorsal flexors of the foot. Whether a mere strengthening of these muscles can have an effect on balance has already been proven in several studies. However, the results of these experiments were ambivalent. Therefore, the present study deals with the question of whether lower extremity strength training can reduce the risk of falls in elderly people. Methods: In this intervention study, subjects of a Viennese residential care home will undergo a four-week strength training to test whether the risk of falls can be reduced. In order to be able to measure the differences, a pre-test and post-test took place before and after the intervention. These tests include the Timed Up and Go Test, the 30s Chair-Stand Test, and the muscle function tests of the quadriceps muscle, tibialis anterior muscle and gastrocnemius muscle. For the statistical evaluation of the data obtained from the tests, the computer program IBM SPSS Statistics is used. The significance of the results was checked using the Wilcoxon signed-rank test. Results: The wilcoxon signed-rank test showed significant results in the TUG test and the muscle function test of the gastrocnemius muscle. All other results were insignificant. Conclusion: This study showed that strength training could improve balance even though no direct strength gain could be measured. Nevertheless, it must be said that there were a lot of limitations that reduce the informative value of the study. Because of that, further studies elaborating on this topic should be carried out in the future.